- lettische Musik.
- lẹttische Musik.Brauchtumsgesänge bilden die älteste Liedform der Letten. Die vorwiegend einstimmigen Volkslieder weisen meist einen lyrischen Grundzug auf. Zu den Volksmusikinstrumenten gehören Kokle (zitherähnl. Instrument), Hirtenflöte, Hirtentrompete und Dudelsack. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die lettische Kunstmusik, insbesondere das Chorlied. Höhepunkte im Musikleben wurden die 1873 begründeten Sängerfeste, an denen bis zu 30 000 Sänger und Tänzer mitwirkten. Zum Begründer der nationalen lettischen Musik wurde um 1900 Jāzeps Vītolš (* 1863, ✝ 1948), zum Schöpfer der nationalen Oper (»Baņuta«, 1920) Alfrēds Kalniņš (* 1879, ✝ 1951). Seit den 1940er-Jahren entstanden neue Musikwerke in den verschiedensten Genres. Zu den bedeutenden Komponisten gehören Ādolfs Skulte (* 1909), Margeris Zariņš (* 1910), Arvīds Žilinskis (* 1905), Jānis Ivanovs (* 1906, ✝ 1983), Raimonds Pauls (* 1936), Ģederts Ramans (* 1927) und Romualds Kalsons (* 1936). Die jüngere Komponistengeneration wird v. a. von Imants Kalniņš (* 1941), Pēteris Vasks (* 1946), Pēteris Plakidis (* 1947) und Juris Karlsons (* 1948) repräsentiert. Von den zahlreichen Chorkomponisten trat v. a. Pauls Dambis (* 1936) hervor, der die Volksmusiktradition in seine Vokalzyklen einbezieht.
Universal-Lexikon. 2012.